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Outfit: Pullunder – selbstgestrickt – spießig oder ein modisches Trendteil?

Seit letzten Herbst werden auf Instagram und Co immer wieder tolle und lässige Pullunder gezeigt, teilweise aus edlen Materialien, die natürlich ihren Preis haben. Es kann doch nicht so schwer sein, so einen Pullunder selber zu stricken, habe ich mir gedacht. Die Abende im harten Lockdown Zeiten sind lang(weilig), Fernsehen oder Serien schauen alleine ist mir zu wenig, ich muss nebenbei immer irgendetwas tun. Also habe ich mir Wolle besorgt, schöne Wolle, Babyalpaca, wunderbar weich und edel. Die Vorfreude auf mein Strickprojekt stieg.

Früher galt ein Pullunder als spießig und jetzt ist er als Modetrend zurück. Vor allem grob gestrickte Modelle finde ich richtig cool. Wenn es sehr kalt ist kann man sogar einen feinen schmalgeschnittenen Pulli darunter tragen, mir reicht meistens eine Bluse oder ein schlichtes Shirt. Lässig finde ich Pullunder auch zu Röcken oder Kleidern.

Weißer Pullunder aus kuschelweichem Baby Alpaca

Nach Strickanleitungen zu Stricken (oder ganz genau nach Rezepten zu kochen) war noch nie mein Ding. Ich lege lieber gleich los und habe einfach ein Musterstück gestrickt, in falschem Patentmuster – zu den verschiedensten Strickmustern gibt es auf YouTube tolle Anleitungen. Das Muster habe ich dann auf einen Pulli gelegt, der mir gut passt und konnte so ganz einfach ausrechnen, wieviele Maschen angeschlagen werden müssen. Dann konnte die Nadeln schwingen und es mir zwischen den hübschen Wollknäueln gemütlich machen. Bei diesem Pullunder habe ich nicht mal einen Armausschnitt gemacht sondern alles ganz gerade gestrickt. Für die Achselschräge und Halsausschnitt habe ich die Maschenanzahl gedrittelt. Bei beiden Modellen habe ich für eine hochgeschlossene Optik einen Stehkragen angestrickt, so ist es egal was ich darunter trage, ob ein Shirt oder eine Bluse. Jedenfalls liebe ich meine weichen Seelenwärmer, wie ich die Pullunder nenne.

Dunkelbrauner Pullunder in Grobstrick

Kurz vor diesem harten Lockdown, also vor Weihnachten war ich noch einmal im Wollgeschäft und habe mir Nachschub geholt. Dunkelbraun, reine Wolle und mit 7er Nadeln zu stricken. Es wurde wieder ein Pullunder, ganz einfach weil mich Ärmel stricken überhaupt nicht freut. Mit der dicken Wolle habe ich alles glatt gestrickt und einen Armausschnitt gemacht, sonst wäre er wohl zu mächtig und breit geworden. Vom übrig gebliebenen Rest ging sich sogar noch eine Haube aus. Einerseits bin ich recht kälteempfindlich am Kopf, ich trage im Winter fast immer eine Haube und andererseits kann ich damit ganz wunderbar meinen inzwischen grauen Haaransatz verstecken. Man kommt ja eh nicht in die Verlegenheit, die Haube absetzten zu müssen, wo denn auch?

Die Freude am Stricken hat mich also nach Jahren wieder gepackt und gerade hätte ich Lust auf mehr Farbe. Jetzt warte ich drauf, dass der Handel endlich wieder öffnet und ich bei der Wolle Nachschub holen kann. Hoffentlich bleibt das Strickzeug bald in einer Ecke liegen, weil ich keine Zeit mehr dafür habe, weil ich wieder für Freunde koche oder schön Essen gehe oder einfach nur auf einen Kaffee, endlich wieder ins Theater oder ins Kino, ein paar Tage nach Wien fahre oder kurz nach Italien ans Meer, auf all das freue ich mich riesig.

Alles Liebe
Regina

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